Anmerkungen 1. Thomas Mann Der Zauberberg, Bd. 5/1 (Textband) - 2 (Kommentarband) - M. Neumann - der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2002. Abk.: Zb. Aurelius Augustinus; Confessiones Bekenntnisse. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt, herausgegeben und kommentiert von Kurt Flasch und Burkhard Mojsich. Mit einer Einleitung von Kurt Flasch, Reclam 2009. Zitate (auch Übersetzungern) sind dieser Ausgabe entnommen unter Angabe des Buches und Paragraphen.
Hinweis auf eine weitere Ausgabe: Aurelius Augustinus, Confessiones. Bekenntnisse. Lateinisch- deutsch. Übersetzt von Wilhelm Thimme. Mit einer Einführung von Norbert Fischer. Verlag Artemis & Winkler 2004
Johannes Brachtendorf: Augustins >> Confessiones << , WBG 2005. Norbert Fischer / Dieter Hattrup (Hrsg.) : Schöpfung, Zeit und Ewigkeit. Augustinus: Confessiones 11 - 13. Schüningh 2006. Friedrich-Wilhelm v. Herrmann: Augustinus und die phänomenologische Fragen nach der Zeit. Klostermann Frankfurt am Main, 1992.
2. Zentral sind die Zeitexkurse in den Abschnitten "Gedankenschärfe" (Zb 102, 5 - 104, 11 ), "Exkurs über den Zeitsinn" (Zb 157, 2 - 162, 4 ), "Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit" (Zb 279, 25 - 280, 13 ) , "Veränderungen" (Zb 521, 2 - 556, 4 ) und " Strandspaziergang" (Zb 816, 2 - 826, 28 ). Weitere Stellen: Zb 141, 14 - 22; 162, 16 - 26; 307, 32 - 308, 33; 311, 29 - 312, 16; 334, 11 - 23; 343, 2 - 13: 364, 4 - 23; 368, 25 - 369, 21; 375, 9 - 21; 414, 17 - 23; 435, 28 - 436, 30; 450, 11ff.; 498, 27 - 33; 607, 28 - 33; 770, 17 - 771, 2; 951, 21 - 33; 979, 20 - 980, 27; 1004, 17 - 26; 1006, 19 - 28; 1072, 13 - 1073, 9; 1074, 12 - 33. Stellen zu "tempus" und "temporalis" bei Augustin: Buch I - X der "confessiones" sind aufgeführt bei Norbert Fischer in: Schöpfung ..., S. 156 unter Hinweis auf CAG 2.
3. Erste Nacht (Zb 65, 2), erster Tag (Zb 127, 17),
zweiter Tag (Zb 143, 6), dritter Tag (Zb 144, 1), fünfter Tag (Zb 169,
4), erster Montag (Zb 178, 7), Dienstag (Zb 199, 30), in anderthalb
Wochen (Zb 220, 30f.), noch nicht zwei Wochen (Zb 226, 8), dritte Woche
(Zb 232, 31; 247, 20f.; 287, 4f.; 309, 14f.), sieben Wochen (Zb 334,
12), Oktober (Zb 334, 24; 343, 2), Winter (Zb 405, 26), Jahreszeiten,
Jahresfeste, Morgen, Mittag, Abend, Zeiten der Liegekur, Essenszeiten,
"dann", darauf usw. Später verzichtet Castorp auf den Kalender (Zb 1074,
22 - 25). Diese Fülle von Zeitangaben ist nicht erstaunlich bei einem
"episch" langen Roman. Damit sind natürlich andere Mittel literarischer
Erzählkunst nicht ausgeschlossen wie Vor- und Rückblende,
Wiederholungen, Überspringen u.a.
4. Nach sieben Wochen ist Castorp trotz des Nachweises im Zweifel, ob es nicht sieben Tage waren: "Es war wohl beides der Fall: zugleich unnatürlich kurz und unnatürlich lang erschien ihm im Rückblick die hier verbrachte Zeit, nur eben wie es wirklich damit war, so wollte es ihm nicht scheinen, - wobei vorausgesetzt wird, daß Zeit überhaupt Natur, und daß es statthaft ist, den Begriff der Wirklichkeit mit ihr in Verbindung zu bringen" (Zb 334, 18 - 23). Zeit im Liegedienst kann "reine Zeit und sonst überhaupt nichts" sein (Zb 414, 22f.). Castorp am ersten Tag: "Es war eine gewöhnliche Stunde, nicht lang, nicht kurz" (Zb 105, 12ff.); "Mir ist ganz, als wäre ich schon lange - lange bei euch hier oben" (Zb 127, 17f.); Liegekur "von flüchtigen und gehaltlosen anderthalb Stundenb" (Zb 128, 15ff.); Lebensweise "Kurzweilig und langweilig" (Zb 131, 31ff.).
5- si autem notare potuerimus locorum spatia, unde et quo veniat corpus, quod movetur, vel partes eius, si tamquam in torno movetur, possumus dicere, quantum sit temporis, ex quo ab illo loco usque ad illum locum motus corporis vel partis eius effectus est. Cum itaque aliud sit motus corporis, aliud, quo metimur quamdiu sit, quis non sentiat, quid horum poitius tempus dicendum sit? Nam si et varie corpus aliquando movetuzr, aliquando stat, non solum motum eius, sed etiam statum tempore metimur ... Non est ergo tempus corporis motus (conf XI, 31).
6. Ähnliche Erfahrungen wird der Bezieher von "Essen auf Rädern" machen. Selbst der Gedanke an die "Ewigkeit" mag sich bei dieser verdienstvollen täglichen Lieferung der Sozialstationen einstellen.
7. S. auch Beitrag 98 (zu Lucia). 8. Zu den "Lehrern des Mittelalters" darf man Augustin rechnen. Er wurde "doctor gratiae" genannt, wie etwa Thomas von Aquin "doctor angelicus".